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19. Berliner Gespräch „Der Wert des Bodens“

8. Dezember 2014

Am 6. Dezember 2014 fand das 19. Berliner Gespräch des BDA statt, welches sich traditionell architektonischen Themen zwischen Theorie und gesellschaftlichem Bezug widmet.

Über 150 Gäste aus ganze Deutschland kamen in das Deutsche Architektur Zentrum DAZ nach Berlin, um den Vorträgen zum Thema „Der Wert des Bodens“ zu folgen und vor allem zu diskutieren.

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Andreas Denk, Frauke Burgdorff, Günter Miehlich, Fotos: Till Budde

Geladen wurden in diesem Jahr der Philosoph Hajo Eickhoff (Berlin), die Journalistin Natalie Itz von Mildenstein (Dresden/Berlin), die Künstlerin Franka Hörnschemeyer (Berlin), der Geowissenschaftler Günter Miehlich (Hamburg) und der Wirtschaftswissenschaftler Christoph Zöpel (Bochum), die sich in interdisziplinären Beiträgen dem Thema Boden näherten.
Moderiert wurde der Tag von Frauke Burgdorff, Vorständin der Montag Stiftung Urbane Räume (Bonn) und Andreas Denk, Chefredakteur der architekt (Berlin/Bonn).

Begrüßt wurden die Gäste von BDA Präsident Heiner Farwick, der zum Schluss kam, dass es Verfahren für die Nutzung von Boden braucht, die sich durch eine stärkere Gemeinwohlorientierung auszeichnen. Auch Professor Andreas Denk betonte in seiner Einführung, dass der Boden vor allem Grundlage des gesellschaftlichen Handelns sei.
Der Philosoph Dr. Hajo Eickhoff sprach in seinem Vortrag über „Boden, Raum und Haus“ und ordnete diese drei Begriffe geschichtlich und philosophisch ein. Nachfolgend definierte der Geowissenschaftler Prof. Dr. Günter Miehlich in seinem Vortrag „Der Boden der Stadt“ den Bodenbegriff aus geologischer Sicht und sprach über die Bedeutung der Böden für die Städte. Er forderte, dass der Boden „als wertvolles Gut in der Stadt“ mehr Beachtung finden sollte.
Die Journalistin Natalie Itz von Mildenstein präsentierte mit ihrem Projekt „heimat | boden | los – Leben im Tagebau“ ein sehr aktuelles Beispiel von Bodennutzung: wie Menschen in der Oberlausitz ihren Grund und Boden verlieren und umgesiedelt werden. Auch die Künstlerin Prof. Franka Hörnschemeyer zeigte in „Die Verfügbarkeit des Bodens“ anhand eines ihrer Projekte, wie emotional aufgeladen das Thema Boden ist. Die Offenlegung einer historisch bedeutsamen Kanalisation in Dresden wurde in der Presse heftig diskutiert.
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Zöpel hingegen umriss in seinem Vortrag „Die Verfügbarkeit des Bodens“ die Geschichte der Städte bzw. Metropolen und stellte die unter anderem die These auf, dass Megastädte ökologisch und sozial „die“ Lösung seien.

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19. Berliner Gespräch des BDA

Abschliessend folgte eine Gesprächsrunde zum Thema „Spekulation vs. Allmende“ mit Heiner Farwick, Prof. Dr. Christoph Zöpel, Frauke Burgdorff und Prof. Andreas Denk, bei der die Rolle der Staates bezüglich der Wohnungspolitik und die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten der Kommunen diskutiert wurde.

Die vielfältigen Diskussionen zwischen Referenten und Publikum machten klar, dass das Thema Boden in seiner ganzen Bandbreite an Aktualität nichts verloren hat und weiterhin kontrovers diskutiert werden wird.

Eine ausführliche Nachlese finden Sie im Januar 2015 in der Ausgabe von der architekt 1/2015.

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BDA Präsident Heiner Farwick
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Hajo Eickhoff
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Günter Miehlich
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Natalie Itz von Mildenstein
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19. Berliner Gespräch des BDA