Christoph Kraneburg, Köln / Darmstadt

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2008-2013

Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main

Frankfurt am Main

Christoph Kraneburg, Köln / Darmstadt

Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main

Frankfurt am Main
Projekt
Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main
Architekt
Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt am Main
Bauherr
Rebstöcker Straße GmbH & Co KG c/o OFB Projektentwicklung GmbH, Frankfurt am Main

Das neue Ordnungsamt der Stadt Frankfurt vereint die bisher auf mehrere Standorte verteilte Behörde und wertet das vernachlässigte Gallusviertel auf. Der Baukörper bildet einen signifikanten Solitär mit einem der Aufgabe und Bedeutung eines offenen Amts entsprechenden Wiedererkennungswert. Die aus den städtebaulichen Strukturen der Umgebung entwickelte, geschwungene Spiral-Band-Struktur kombiniert Stadtraumverdichtung und Offenheit. Die Unterscheidung in Vorder- und Rückseite wurde aufgelöst: Eine Gebäudelängsseite ist hell gestaltet, die andere dunkel – durch das Mäandern des Gebäuderiegels werden die Straßenfassaden zu Hoffassaden und umgekehrt. Im neuen Ordnungsamt sind unterschiedliche Ämter funktional gestapelt. Diese Differenzierung der Gebäudestruktur  wird in der Fassadenstruktur in Form von horizontalen Schichten abgebildet. Zur Verdeutlichung sind diese Schichten subtil verfremdet und variiert. Im Sinne eines offenen Amtes werden aus Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss die öffentlichen Raumbereiche „herausgeschält“.

www.meixner-schlueter-wendt.de

Beteiligte Fachplaner

  • B.A.E.R Landschaftsarchitekten, S. Becsei, Frankfurt am Main
  • Unit-Design GmbH, Frankfurt am Main (Informationsdesign)
  • IFFT Institut für Fassadentechnik Karlotto Schott, Frankfurt am Main
  • BWP Burggraf + Reiminger Beratende Ingenieure GmbH, München (Tragwerk)

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2008-2013 – Martin-Elsaesser-Plakette

Juryurteil

Die Architekten nutzen auf geniale Art und Weise das Grundstück – trotz seiner Großfigur gibt das Ordnungsamt Frankfurt mit seiner horizontalen Struktur städtebaulich eine gute Antwort auf den Bestand. Die dynamische Begleitung der Straßen wirkt an diesem Ort angemessen. Die differenzierte Materialität der Fassade, unten robust in Naturstein und oben einfach in Putz gehalten, macht sie lebendig. Die Vor- und Rücksprünge und die durch die Wickelung entstandenen Höfe verleihen dem Gebäude eine Vielfalt an Gesichtern. Es ist eine positive Umsetzung für den Verwaltungsbau eines Amtes, das seiner Aufgaben wegen eher negativ angesehen wird. Die innenräumliche Situation wirkt einladend, offen und klar. Das auch hier durchgehaltene Konzept der Schichtung und Stapelung wirkt selbstverständlich und charaktervoll.