Veranstaltung

29. Sep 2016, 19:00

Architektur Club #51. Biennale revisited

Der österreichische und deutsche Beitrag zur 15. Architektur Biennale - Zwischenstand und Ausblick

Noch bis zum 27. November findet in Venedig die 15. Architektur Biennale statt. Nach 4 Monaten Laufzeit haben wir aus den jeweiligen Kuratorenteams, für den österreichischen Beitrag Sabine Dreher und für den deutschen Beitrag Anna Scheuermann, eingeladen, ihre Beiträge und Erfahrungen aus Venedig vorzustellen und mit uns zu diskutieren.

Die Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr hat in Deutschland und Österreich dazu geführt, dass die Flüchtlingsfrage Thema beider Länderbeiträge zur Biennale wurde.

Die Österreicher bespielen in ihrem Beitrag „Orte für Menschen“ nicht nur den Pavillon in Venedig, sondern befassen sich dezentral mit drei Projekten in Wien. Konkret wurden drei Teams beauftragt, jeweils in Zusammenarbeit mit NGOs die Adaptierung von leerstehenden Immobilien für die temporäre Unterbringung von Menschen in laufenden Asylverfahren zu planen und zu betreuen. Ziel dieser Eingriffe ist es, menschenwürdige Lebensräume für die Betroffenen zu gestalten, die Zuständigkeit der Architektur für soziale Belange einem Reality-Check zu unterziehen und die Ergebnisse in Venedig einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Der deutsche Beitrag „Making Heimat. Germany Arrival Country“ hat den Deutschen Pavillon in ein offenes Haus verwandelt. Vier große Öffnungen, für die mehr als 48 Tonnen Ziegelsteine aus den denkmalgeschützten Wänden gebrochen wurden, sollen zeigen: Deutschland ist offen. Die Geste des offenen Hauses fordert dazu auf, über Deutschland als Einwanderungsland nachzudenken. Die Ausstellung widmet sich auf unterschiedliche Art den beiden Themenkomplexen „Einwanderung und Arrival Cities“ und „Bauen für Flüchtlinge“.

Sabine Dreher ist gemeinsam mit Christian Muhr Gründungspartnerin des Labels Liquid Frontiers mit Sitz in Wien. Als Think-Tank, Produktionsbüro und Designstudio mit einem starken kulturellen Background bildet neben der Konzeption von Ausstellungen und Publikationen die Zusammenarbeit mit Architekturbüros und Unternehmen einen wichtigen Schwerpunkt. Kennzeichen und gemeinsamer Nenner aller Aktivitäten ist die Tatsache, dass die einzelnen Maßnahmen immer vom Inhalt her entwickelt werden. Neben ihrem Engagement als Unternehmerin und Ausstellungsmacherin ist sie als Lehrbeauftragte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien tätig. Kurz nach der Bestellung zur Kommissärin der Architektur-Biennale 2016 lud Elke Delugan-Meissl Liquid Frontiers ein, als Ko-Kuratoren für den österreichischen Beitrag zu agieren.

Anna Scheuermann lebt in der „Arrival City“ Offenbach und hat nach ihrem Architekturstudium an der TU Darmstadt und am Tec de Monterrey im mexikanischen Querétaro als Volontärin im DAM gearbeitet. Sie war 2007 Ko-Kuratorin des deutschen Beitrags für die VII Internationale Architekturbiennale in Sao Paulo, macht Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für diverse Architektur- und Ingenieurbüros, ist Ausstellungsmacherin u.a. „schneider+schumacher“, 2012; „Nove Novos“, 2013; „Suomi Seven“, 2014 und arbeitet als freie Kuratorin und Autorin. Beim deutschen Beitrag der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig ist sie eine der Kuratoren neben Peter Cachola Schmal und Oliver Elser.

Olaf Bartels wird die Veranstaltung moderieren. Er hat an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Architektur studiert und arbeitet als freier Architekturkritiker und –historiker. Er ist Autor diverser Buch- und Zeitschriftenpublikationen und betreibt Forschung zur Architektur- und Architekturgeschichte, Stadt- und Stadtbaugeschichte und lebt in Hamburg und Berlin.

 

Ort

BDA Hamburg Galerie
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
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